KIRCHENBAU

Architekturzeichnung 1865 (Zionsarchiv)

Entwurfszeichnung, um 1865 (© Zionsarchiv)

Zion auf dem Berge

Die Kirche steht auf dem höchsten natürlichen Punkt des damaligen Berlins, dem alten Weinberg. Die städtebauliche Funktion auf einem fünfeckigen Platz im Schnittpunkt dreier Straßen war für den Architekten Orth so bedeutsam, dass er die übliche Lage des Chores nach Osten nicht durchführte. Der 67 Meter hohe Turm diente damals wie heute als Orientierungs- und Aussichtspunkt.

Dieser erste Kirchenbau August Orths ist ein Backstein-Terrakotta-Bau im Stil des Berliner Historismus. Der Außenbau hat reich ausgebildete Fassaden. Über den großen Maßwerkfenstern gibt es eine neoromanische Zwerggalerie. Der fast wie ein Zentralbau wirkende Innenraum lässt einen uneingeschränkten Blick auf Altar und Kanzel zu. Die Empore, mit einer großen Orgelempore, umläuft den ganzen Kirchenraum. Die Innenausmalung des Altarraumes war mit reichem Teppichmuster versehen.

Wegen ihrer Schönheit und Größe erhielt die Zionskirche bald den Beinamen „Dom des Nordens“. Sie wurde – wie bei der Einweihungsfeier gewünscht – eine „Stätte der inneren Sammlung, eine Weide für Auge und Herz“.

   Zionskirche Berlin (Fotos: Stefan Melchior, Kultur Büro Elisabeth)