GEMEINDE

Neues Kreuz in der Zionskirche (Foto: Sylvia Landeck)

(Foto: Sylvia Landeck)

Werden und Wachsen

Geschichte

Die ehemalige Zions­gemeinde und ihre Kirche sind eng mit der deutschen Geschichte verknüpft. Wie unter einem Brennglas bündeln sich in der Geschichte der Zionskirche die soziale Not der Bevölkerung und die Versuche der Kirche, sie zu lindern. Hier zeigt sich zudem die schuldhafte Verstrickung der Kirche zur Zeit des Nationalsozialismus, aber auch das mutige Eingreifen einzelner Christen. An der Geschichte der Umwelt-Bibliothek erkennt man die Mechanismen des totalitären Systems in der DDR, erfährt, wie sich Widerstand bildete, wie er scheiterte und gelang.

Ausstellungseröffnung "20 Jahre Mauerfall" in der Zionskirche, 2009 (Foto: Cordula Giese)

Eröffnung der Ausstellung „20 Jahre Mauerfall“ in der Zionskirche
(Foto: Cordula Giese)

Gegenwart

Heute gehört die Zionskirche zur Evangelischen ­Kirchengemeinde am Weinberg. Durch den Zuzug junger Familien wächst die Gemeinde, der Kindergarten hat lange Wartelisten, Taufen und Trauungen prägen das gemeindliche Leben. Aus der ehemaligen Arbeitergegend und dem berüchtigten Arme-Leute-Viertel ist ein beliebtes Wohnquartier geworden. Aber die Gentrifizierung hat neue Probleme aufgeworfen. Der nahe Wedding mit seinen sozialen Verwerfungen und brennenden Fragen der Integration erscheint weit weg. Es heißt, dass der ehemalige Grenzstreifen, der nur wenige hundert Meter von der Zionskirche entfernt ist, heute die stärkste Sozialmauer Deutschlands markiert.

Aus der (selbst-)kritischen Erinnerung kann die Kraft erwachsen, sich zu engagieren, um ein sozial ausgewogenes Umfeld zu gestalten, gegen Dis­kriminierung jeder Art vorzugehen, mit der Zionskirche einen öffentlichen Raum zu erhalten, in dem Glaube gelebt werden kann und der ein Forum für einen politisch-sozialen Diskurs und für künstlerische Präsentationen bietet.

Von guten Mächten
wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost,
was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend
und am Morgen
und ganz gewiss an jedem
neuen Tag.

Testimonial Dietrich Bonhoeffer
Dietrich Bonhoeffer
Evangelisches Gesangbuch, Lied 65