Film: Pfarrer Hans Simon und die Umwelt-Bibliothek

Im Internet gibt es ab dem 2. Mai unter www.umwelt-bibliothek.org und dem Youtube-Kanal Kirchenfenster am Weinberg die Filmmontage von Horst Edler „Raumgeben! Hans Simon und Zion“

Hans Simon, Pfarrer an der Zionskirche, öffnete 1986 das Gemeindehaus für eine Gruppe junger Umweltschützer, die in den Kellerräumen eine der wichtigsten Oppositionszentren in der DDR betrieben, die Umwelt-Bibliothek. Anlass der Gründung war die Tschernobyl-Katastrophe vor 35 Jahren. Hans Simon starb im letzten Jahr kurz vor seinem 85. Geburtstag. Der Film zeigt ihn in weitgehend unveröffentlichten Begegnungen mit ehemaligen Mitstreitern und Erinnerungen von Zeitzeugen. Simon berief sich stets auf Dietrich Bonhoeffers Begriff der „Kirche für andere“, angewandt auf aktuelle Herausforderungen. Die Umwelt-Bibliothek war die erste öffentlich zugängliche, unabhängige Bibliothek in der DDR, in ihren Räumen wurden die für den „innerkirchlichen Dienstgebrauch“ gekennzeichneten „Umweltblätter“  und die „illegale“ Samisdat-Zeitung „Grenzfall“ gedruckt. Im November 1987 wurden Hans Simon und Mitarbeiter der Umwelt-Bibliothek im Zuge einer Stasi-Razzia verhaftet; die Protestaktionen und ersten auch öffentlichen Mahnwachen führten so einer beispiellosen, DDR-weiten Solidarisierungswelle, sodass die Friedliche Revolution von 1989 in Zion einen ihrer Anfänge nahm.